Glückshafen

Mittwoch, 08 Mai 2013 16:40

Glückshafen

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Nach der Einführung einer Armensteuer im Jahre 1805 machte den Münchnern im Jahre 1816 zusätzlich eine Getreideteuerung schwer zu schaffen. In diesen besonderen Notzeiten sannen die Väter des Vaterlandes nach einer Möglichkeit, der ärmeren Volksklasse Arbeit und Nahrung zu verschaffen, und das Volk überhaupt mit abwechselnden Vergnügungen zu belustigen.

Wie die Chronik zeigt war dies die Motivation für die damalige Errichtung eines Glückshafens. 1830 war der Glückshafen eine von zwei Gardisten bewachte, tannengeschmückte Bude, die in die hölzerne Arkadenumfriedung einbezogen war.

Heutzutage, bei einem Trefferverhältnis von 12:1, sorgen die Veranstalter für Anreiz durch die Ausspielung modisch begehrter Artikel. Auch aus Vorlieben und Abneigungen des Publikums zieht man die Konsequenzen beim nächsten Einkauf. So wurden beispielsweise Hula-Hoop-Reifen, Geldbeuteln in Lederhosenform, Boccia- und Ballfangspiele mit größerer Begeisterung aufgenommen als Zitronenpressen, Schontischdecken und Bastelsets. Große Plüschtiere aktueller Comic-Figuren sind heute oft der Anreiz zum Kauf eines Loses.

 

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Gerd Bruckner

Herausgeber und Chefredakteur